Letzte Aktualisierung:
Weltweit ist ein Trend zur Liberalisierung der Abtreibungsgesetze festzustellen.
Abtreibung weltweit, weitere Informationen
Übersicht über die
Gesetzgebung weltweit (Liste)
Interaktive Weltkarte
Kommentare zu den Gesetzen weltweit (UNO, engl., Stand 2001 / falls Sie die gesuchte
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Die grosse Mehrzahl der Länder
Europas und die
USA haben zum
Teil seit den 1970er Jahren eine Fristenregelung.
Kanada
hat überhaupt kein Abtreibungsgesetz. Behauptungen, die Zahl der
Schwangerschaftsabbrüche habe dadurch zugenommen, sind falsch.
Keine Zunahme der
Schwangerschaftsabbrüche infolge Fristenregelung
Trend in Europa
Abortrate – internationaler Vergleich
In den meisten Ländern Afrikas und Südamerikas und in weiten Teilen Asiens gelten immer noch sehr restriktive Gesetze – Überbleibsel der Kolonialzeit.
Die Zahl der Abtreibungen weltweit wird auf jährlich 56 Mio geschätzt,
was einer durchschnittlichen Abortrate von 35 je 1’000 Frauen im Alter
von 15-44 Jahren entspricht. Davon passieren mindestens die Hälfte illegal
in Ländern, die Abtreibung völlig verbieten oder nur unter sehr
restriktiven Bedingungen zulassen. Ein grosser Teil dieser illegalen
Eingriffe wird unsachgemäss durchgeführt – mit katastrophalen Folgen für die
Gesundheit der Frauen. Nach Schätzungen sterben jährlich 22-44’000 Frauen an den Folgen
von Pfuscherabtreibungen.
Unsachgemässe Abtreibungen (WHO
2011, englisch)
Induced Abortion Worldwide (Guttmacher Institute, 2016)
Falsch: "Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Embryo von Anfang an Mensch ist."
Die Biologie kann heute exakt beschreiben, was zu welchem Zeitpunkt der
embryonalen Entwicklung geschieht. Welche Eigenschaften den Menschen bzw. eine Person ausmachen, welcher
Stellenwert dem embryonalen Leben im Vergleich mit andern Werten zukommt –
das sind philosophisch-ethische Fragen, auf die die Wissenschaft keine
Antwort geben kann.
Biologische Fakten
Grafik Embryo natürlich Grösse
Fotos, 6.-10. SSW (vergrössert)
Ethische Fragen
ACHTUNG: Sie werden auf vielen Webseiten der Abtreibungsgegner faustdick belogen. Insbesondere bei www.abtreibung.de. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche werden vorgenommen, lange bevor der Embryo dem Bild auf der Website entspricht (9 Wochen alter Fötus = Ende 11. Schwangerschaftswoche).
Achtung: Auf Webseiten der Abtreibungsgegner werden Methoden erwähnt, die seit Jahrzehnten nicht mehr angewendet werden. Gebräuchliche Methoden werden falsch und mit absichtlich Grauen erregenden Worten beschrieben.
Detailliertere Beschreibung der Methoden
FALSCH: "Eine Abtreibung hat schwere physische und psychische Folgen für die Frau. Früher oder später leidet jede Frau."
Kein Eingriff ist ohne Risiko. Aber aus zahlreichen Studien, die auf Nachuntersuchungen von Tausenden von Frauen beruhen, geht eindeutig hervor: Das Risiko ernsthafter Komplikationen beim Schwangerschaftsabbruch ist gering.
Für einige Frauen kann Adoption eine Lösung sein. Für die meisten Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht ziehen, ist die Weggabe des Kindes zur Adoption jedoch keine Alternative. Umgekehrt kam für die meisten Mütter, die ihr Kind zur Adoption geben, ein Schwangerschaftsabbruch nicht in Frage.
Die Adoptionsfreigabe kann psychisch sehr belastend sein: Trauer, Schuldgefühle, Aggressivität, Depressionen, geringes Selbstwertgefühl sind bei diesen Müttern nicht selten anzutreffen. Wie die Adoptionsforschung belegt, leiden die meisten abgebenden Mütter zeitlebens mit Schuld- und Versagensgefühlen. Sie leiden häufig unter psychosomatischen Erkrankungen und sind oft selbstmordgefährdet.
Nicht unproblematisch ist Adoption auch für Adoptiveltern und -kinder.
In der Pubertät werden letztere oft in tiefe Identitätskrisen gestürzt.
Viele Adoptierte leben
oftmals mit Urmisstrauen, mit der Angst, nicht geliebt, womöglich noch
einmal verlassen zu werden, mit Gefühlen von Einsamkeit und
Nicht-dazu-Gehören, von Selbstzweifeln, Wut, Scham und Ohnmacht. Das
führt
manchmal auch zu Depression und Suizidgefahr.
Irmela Wiemann (2008):
Adoptionsfolgen für abgebende Eltern und Adoptivkinder
Adoption darf niemals verordnet werden. Sie ist da, um elternlosen
Kindern zu Eltern zu verhelfen, nicht um kinderlosen Paaren ein Kind zu
verschaffen.
Berichte
Literatur:
Condon JT. “Psychological
disability in women who relinquish a baby for adoption” Med J Aust. 1986 Feb 3;144(3):117-9
Cosmos-Verlag Bern, 1992: "Adoptiert. Lebensgeschichten ohne Anfang".
Golomb E. u. Geller H. "Adoption zwischen gesellschaftlicher Reglung und
individuellen Erfahrungen." Reihe Sozial- u. Politikwissenschaften. Essen,
1992
Sachdev Paul. “Unlocking
the Adoption Files”. Paperback, ISBN-13: 978-0669247800, ISBN-10: 0669247804
Szypkowski Beate: "Die Kontinuität der <guten Mutter>", Centaurus, 1997
Stamm H. "Probleme des legalen Aborts in der Schweiz", Ars Medici, 1974
Swientek Ch. "Ich habe mein Kind fortgegeben – Die dunkle Seite der
Adoption", rororo, 1982
Thomas T, Tori CD “Sequelae of abortion and
relinquishment of child custody among women with major psychiatric
disorders”. Psychol Rep. 1999 Jun;84(3 Pt 1):773-90
Wiemann, I. Adoptionsfolgen. Anhörung vor dem Deutschen Ethikrat
23.10.2008
Die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs hat erwiesenermassen kaum
einen Einfluss auf die Zahl der Geburten – jedenfalls in westlichen
Industriestaaten mit gutem Zugang zu Mitteln der
Schwangerschaftsverhütung. Die Geburtenraten hängen offensichtlich von
andern Faktoren ab als von den Abtreibungsgesetzen.
Mehr
Informationen
Je mehr Paare eine sichere Verhütungsmethode anwenden, desto niedriger
ist die Schwangerschaftsabbruch-Rate. Allerdings gibt es keine 100prozentig sichere und für
alle taugliche Verhütungsmethode.
Prävention
statt Strafe
Abtreibung und Verhütung