Methoden des Schwangerschaftsabbruchs
Abtreibungspille
Absaugmethode
Spätabtreibung (nach 14 Wochen)
ACHTUNG:
Abtreibungsgegner dramatisieren masslos beim Beschrieb des Eingriffs. Auf Seiten wie, "pro-leben.de",
"aktion-leben.de/" werden Sie faustdick belogen!
ACHTUNG: 85% der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz
werden in der 5.-10. Schwangerschaftswoche, d.h. bei einem
embryonalen Entwicklungsstadium von 3-8
Wochen vorgenommen. Das Embryo hat in diesem Stadium noch kaum menschliche Gestalt und misst zwischen
2 mm (3 Wochen)
und 2 cm (8 Wochen). Es hat noch keine festen Körperteile, noch kann es
irgend etwas spüren.
Embryo natürliche Grösse
Embryonale Entwicklung
In den ersten 7 Wochen der
Schwangerschaft
- Bis 7 Wochen nach der letzten Periode (5 Wochen nach der
Befruchtung) kann die medikamentöse Methode mit der
Abtreibungspille Mifegyne (RU
486)
zur Anwendung kommen. (In den Ländern der Europäischen Union EU ist
Mifegyne bis 9 Wochen nach der letzten Periode zugelassen.)
Mifegyne, in Kombination mit einer geringen
Dosis des Hormons Prostaglandin (Cytotec), ist eine sichere
und wirksame Alternative für den Abbruch einer Frühschwangerschaft. In
über 95 Prozent der Fälle führt die Medikamentenkombination zur
vollständigen Ausstossung der Frucht, mit tolerierbaren Nebenwirkungen und ohne
instrumentellen Eingriff. Das Risiko ernster
Komplikationen ist ebenso
gering wie mit der Absaugmethode.
2011 wurden in der Schweiz 64% aller
Schwangerschaftsabbrüche mit dieser Methode durchgeführt.
Detailliertere Informationen über RU 486 (Mifegyne)
Bis ca. zur 14. Woche
- Die
Absaugmethode kommt bis etwa zur 14.
Schwangerschaftswoche zur Anwendung. In der Schweiz kommt diese Methode
in 36% aller Fälle zur Anwendung.
Zuerst wird
der Scheideneingang mit einem Spekulum geöffnet, wie bei jeder
gynäkologischen Untersuchung. Dann wird der Muttermund
(Gebärmutterhals, Zervix) mit feinen Stiften aus Metall oder Plastik
vorsichtig geweitet, je nach Schwangerschaftsdauer auf 4-12 mm. Das ist
schmerzhaft. Daher erhält die Frau entweder eine kurze Narkose oder der
Muttermund wird örtlich mit 2-4 Spritzen unempfindlich gemacht
(Lokalanästhesie). Hiernach
wird ein Saugröhrchen (Kanüle), das an ein
Sauggerät angeschlossen ist, durch den
Gebärmutterhals eingeführt und die Frucht mit dem Schwangerschaftsgewebe abgesaugt.
Auch diese Kanüle hat einen Durchmesser von 4-12 mm, je nach
Schwangerschaftsdauer. Manchmal wird anschliessend mit einem kleinen
löffelartigen Instrument (Curette) die Gebärmutterwand abgetastet, um
allfällige Geweberesten zu entfernen. Der ganze Eingriff dauert
etwa 5-15 Minuten. Er kann ambulant durchgeführt werden, auch in einer
dafür eingerichteten Arztpraxis.
Tut die Absaugmethode weh ?
Abbildungen der Instrumente
(pdf)
Ein 15-minütiger Videofilm des Familienplanungszentrums Hamburg zeigt den Eingriff unter
Lokalanästhesie. "Ein kurzer Film über den
Schwangerschaftsabbruch".
(Ausleihe)
- Bei der gewöhnlichen Curettage wird gleich vorgegangen. Die
Gebärmutter wird jedoch mit einem löffelartigen Instrument (Curette)
vorsichtig ausgeschabt. Diese Methode kommt im ersten Trimester (erstes
Schwangerschaftsdrittel) kaum mehr zur Anwendung.
Nach der 14. Woche
Abtreibungen nach der 14. Schwangerschaftswoche sind für alle Beteiligten
seelisch belastend. Sie sind aber selten: Sie machen max. 5 Prozent aller
Schwangerschaftsabbrüche aus. Ein grosser
Teil davon wird wegen einer schweren Missbildung des Fötus durchgeführt,
die erst zu diesem Zeitpunkt festgestellt werden kann. Andere werden wegen
einer schwerwiegenden körperlichen oder psycho-sozialen Gefährdung der
schwangeren Frau nötig.
- Meist wird in der Schweiz in diesem Stadium der Schwangerschaft eine
Fehlgeburt eingeleitet, vorzugsweise mit Mifegyne, gefolgt zwei Tage
später von Cytotec, einem Prostaglandin (Wehen
auslösendes Hormon), in wiederholten Dosen. Die Ausstossung des Fötus
erfolgt innert etwa 3-10 Stunden. Frauen, die sich einem solchen Eingriff
unterziehen müssen, brauchen eine intensive Begleitung und Betreuung. Im
Ausland (Holland, England, Spanien) wird oft bis zur 22. Woche eine Curettage durchgeführt, nachdem der Muntermund mit Prostaglandin weich
gemacht wurde.
Nach der 24. Woche werden
Schwangerschaften nur in extrem seltenen, dramatischen Fällen abgebrochen
(grosses gesundheitliches Risiko oder Lebensgefahr für die Schwangere,
schwerste fötale Missbildungen).