Welche Frauen sind betroffen?    

Frauen ausländischer Herkunft
Teenager-Schwangerschaften
Beweggründe
Druck des Umfeldes?

Das soziale Profil der Frauen mit Schwangerschaftsabbruch
.

BE 1999
N=1174

SH 1999
N=117

SZ 1999
N=41

BL 1999
N=377

BS 1999
N=262

TG 1999
2 Spitäler
N=143

GR 1999
N=212

VS 1999
N=211

FR 1999
N=224

VD 1999
N=1604

GE 1999
N=1581

Verheiratet

38%

52% 53.7% . 46.5%

54.5%

35.8%

. . .

32.4%

Ledig

51%

36.7% 31.7% . 43%

42%

52.3%

. . .

51.7%

Gesch./Verw.

11%

11% 14.6% . 10.4%

3.5%

10%

. . .

12%

15-19-jährig

9.5%

4.3% (-18) 7.3%

9.3%

7.4%

19%

.

11.4%

4.9%(-17)

10%

12.4%

20-24-jährig

19.5%

39%

14.6%

19.6%

22%

37.7%

.

37.9%

.

23.3%

22.8%

25-29-jährig

26.2%

(19-28)

36.6%

27.8%

23.7%

(21-30j.)

. . .

23.2%

24.4%

30-35-jährig

21.6%

43.6%

17%

24.7%

25.3%

37.8%

.

44.5.%

.

23.2%

21.7%

35-39-jährig

16.8%

(29-38)

12.2%

14.6%

14.8%

(31-40j.)

. . .

15.3%

18.6%

40-jährig u.mehr

6.4%

12.8% (39+)

12.2%

4%

7%

4.9%(41+)

.

6.2%

.

5.1%

.
Anzahl Kinder: 0

52%

. . . . . . . . .

51.3%

1

17%

. . . . . . . . .

21.2%

2

20%

. . . . . . . . .

17.1%

3 und mehr

11%

. . . . . . . . .

10.4%

Anzahl SA zuvor: 0

81%

. . .

80%

. . . . . .
1

15%

. . .

13.8%

. . . . . .
2 und mehr

4%

. . .

6.5%

. . . . . .
Schwangerschafts-
woche* -8.

40%

. . .

29%

. . . . . .
9.-10.

39%

. . .

42%

. . . . . .
11.-12.

14%

. . .

16%

. . . . . .
13 und mehr

7%

. . .

13%

. . . . . .
* gerechnet ab 1. Tag der letzten Periode                                  Quellen: Kantonale und Spitalstatistiken

Teenager-Schwangerschaften

Schwangerschaften bei Jugendlichen im internationalen Vergleich

Geburten auf 1000 Frauen 15-19j.

CH . . . VD . UK S DK NL F I D E N .
1999 . . . 1990-93 . 1997 1997 1996 1997 1995 1995 1996 1996 1997 .
4,1 . . . 4,7 . 30,1 7,2 8 4,3 6,9 6,9 9,5 7,7 12,7 .
.
Schwangerschaftsabbrüche auf 1000 Frauen 15-19j.
CH1 BE BE NE VD2 BS UK S DK NL F I D Can. N USA
1999 1981 1999 1996 1999 1999 1996 1999 1995 1992 1995 1995 1995 1997 1999 1995
6,3 5,4 4,3 9,3 9,6 4,5 19,2 19 14,8 4,2 8,9 5,9 3,1 22 18,6 32,1
1    Schweiz: Schätzung auf Grund der in 6 Kantonen erhältlichen Zahlen
2   inkl. aus andern Kantonen zugereiste Frauen
Quellen: Europarat: Recent demographic developments, 1999
Bundesamt für Statistik (Geburten, Bevölkerung nach Altersgruppen)
Schwangerschaftsabbruch-Statistiken der Schweizer Kantone
Narring F et al. Les interruptions de grossesse volontaires à l’adolescence dans le canton de Vaud. Rev
Bankole A., Singh S., Haas T. Characteristics of Women Who Obtain Induced Abortion: A Worldwide Review. Int. Fam. Planning Persp. 1999, 25(2):68-77

Ausländerinnen

Anteil der in der Schweiz wohnhaften Ausländerinnen (Ausländ.) am Schwangerschaftsabbruch
Kanton

1980

1988

1990

1992

1994

1996

1999

.

Ausländ.

Ausländ.

Ausländ. Ausländ. Ausländ. Ausländ. Ausländ.
BE

268 (22%)

27%

364(34%)

507(40%)

38%

39%

39%

FR .

40%

57(51%)

.

48%

49,1%

51%

GR . . . .

44%

41%

43%

LU . . . .

62,5%

58,8

54,5%

SG .

25%

95(53%)

121(54%)

63%

61,5%

60%

SH .

36%

29(45%)

40(56%)

58,5%

39,6%

58%

GE . . . .

56,6%

58,4%

57%

VD .

58,7% (Spital Aigle)

. . .

48,7

55,5%

BS . . . . .

52%

62,4%

TG . . . . .

54%

54,5%

NE . . . . . .

43,7%

SZ . . . . . .

61%

ZH Universitätsspital 1986/87: 47,4% Ausländerinnen
AR 1988 – 94: ca. 50%  Ausländerinnen

55%

60% (1998)

JU 1979 – 1990: 34%   Ausländerinnen
Quellen: Kantonale und Spital-Statistiken
Die Ausländerinnen in der Schweiz machen etwa 24% der weiblichen Wohnbevölkerung im Alter von 15-44 Jahren aus.

Berechnet auf die 13 Kantone, in welchen die Zahlen nach Nationalität aufgeschlüsselt sind, ergibt sich ein Anteil der Ausländerinnen an den Schwangerschaftsabbrüchen von 52,4%. Wenn man einen Anteil von 50% Ausländerinnen für die ganze Schweiz annimmt, ergibt sich eine Abtreibungsrate von 17 auf 1000 15-44-jährige Migrantinnen, gegenüber einer Rate für Frauen schweizerischer Nationalität von 5,3 auf 1000.


Beweggründe

Ein Netz von Bedingungen, nicht einzelne Faktoren, lassen in der Regel Schwangerschaftskonflikte entstehen. Im Vordergrund steht das Verantwortungsbewusstsein gegenüber einem möglichen Kind. Dabei wird der Tragfähigkeit der Partnerbeziehung, der Familie grosse Bedeutung beigemessen. Eine brüchige Beziehung, Zweifel an der eigenen Eignung zur Mutter, Zukunftsängste, Überforderung, die Rücksicht auf die Gefühle des Partners spielen mit; bei Ausländerinnen ist es oft ihre überaus prekäre Lebenssituation (z.B. bei Asylsuchenden).

Am häufigsten werden eine schlechte Partnerbeziehung und die Unvereinbarkeit von Ausbildung oder Beruf mit einem Kind als Grund für den Abbruch angegeben. Die Fälle, wo einzig eine gravierende finanzielle Notlage dem Kinderwunsch im Wege steht, sind die Ausnahme.

Druck des Umfeldes?

Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch erwägen, sind ohne Zweifel oft verschiedenen Zwängen ausgesetzt: Der Partner lässt sie im Stich, die Eltern wollen nichts von einem Enkelkind wissen, finanzielle Sorgen, usw. Das heisst aber nicht, dass die Frau sich ohne eigenen Willen zum Abbruch entschliesst. Wohl aber, dass sie diese Probleme in ihrer Entscheidfindung berücksichtigt – aus eigenem und im Interesse eines zukünftigen Kindes: Die Zwänge lösen sich nach der Geburt nicht auf, sondern sie wird mit ihnen weiterleben müssen!

Verschiedene Studien zeigen, dass nur wenige Frauen einzig wegen eines starken Druckes der Umgebung die Schwangerschaft abbrechen.


Quellen

Friedrich W. u.a. "Schwangerer Mann – was nun?". Holtzmeyer, 1985
Holmgren K: "Legal abortion during very early pregnancy – Women’s experiences and ethical conflicts". Karolinska Institute, Stockholm, Sweden, 1994
Holzhauer B. "Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch". Kriminol. Forschungsberichte aus dem Max-Planck-Inst., Freiburg i. Br. Band 38, 1989
Kellerhals J., Pasini W. "Le sens de l’avortement". Georg, Genf, 1976
Paczensky S. von: "Gemischte Gefühle". Beck’sche Reihe, 1987
Roeder H. "Mit einem Kind habe ich nicht gerechnet – Männer und Schwangerschaft". rororo Sachbuch, 1997
Skjeldestad F. "The decision-making process and need for medical information among women seeking abortion in 1983 and 1993". Norw. Med. Journ., 114:2276-79, 1994


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