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Seit 1957 galt in Rumänien ein relativ liberales Abtreibungsgesetz. 1966 schränkte Diktator Ceaucescu den legalen Schwangerschaftsabbruch und die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln stark ein,
mit dem Ziel, die Geburtenrate zu erhöhen. Er führte eine regelrechte
Reproduktionspolizei ein. Frauen mussten sich monatlichen
gynäkologischen Untersuchungen unterziehen.
Trotzdem gelang es den Frauen, wieder Wege in der Illegalität zu finden.
Die Geburtenrate schnellte nur
vorübergehend in die Höhe, um bald wieder zu sinken. Hingegen verdoppelte sich in der Folge bis
1983 die
Müttersterblichkeit von 85 Todesfällen auf 100’000 Geburten auf 170/100’000. 80% dieser Todesfälle waren auf illegale
Abtreibungen zurückzuführen.
Nach dem Sturz von Ceaucescu war eine der ersten Amtshandlungen der neuen Regierung die Abschaffung des strikten Abtreibungsgesetzes. Für die Frauen war dies das Ende eines Albtraumes. Die Zahl der legalen Abbrüche stieg rasch an, während die Müttersterblichkeit in nur 3 Jahren (1989-1992) um 65%, und dann noch weiter sank. Die Sterblichkeit infolge Abtreibung sank um 74%. 1997 gab es noch 21 Todesfälle durch Abtreibung auf 100’000 Geburten, gegenüber 145 im Jahr 1989.