Abtreibung - Schwangerschaftsabbruch: Für das Recht auf einen freien Entscheid


Argumentarium gegen die Initiative
Nein zur Initiative - Nein zum Rückschritt (auf facebook)
14. November 2012:
Nationaler Verein "Nein zum Angriff auf die Fristenregelung" gegründet

Kurzfilm "Requiem pour un droit" (französisch)
Video Strassentheater "Nein zur Initiative"
Comité féministe pour le droit à l'avortement

Letzte Aktualisierung:

Abstimmungsresultate vom 9. Februar 2014, 2. Juni 2002 und 1977/85 im Vergleich

Mit spektakulären 72,2 Prozent der Stimmen haben die Schweizer Stimmberechtigten die Fristenregelung (Revision des Strafgesetzbuches Art. 118-120) in der Abstimmung vom 2. Juni 2002 angenommen. Sie gibt Frauen und Paaren endlich das Recht, in den ersten 12 Wochen eigenverantwortlich über den Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft zu entscheiden.

Die extreme Abtreibungsverbots-Initiative "Für Mutter und Kind" wurde mit 81,7 Prozent Nein-Stimmenanteil wuchtig verworfen.

Interessant ist der Vergleich mit ähnlichen Abstimmungen in früheren Jahren: 1977 über die Volksinitiative für eine Fristenregelung und 1985 über die Volksinitiative "Für das Recht auf Leben", die wie "Für Mutter und Kind" aus dem Lager der Abtreibungsgegner stammte und das Recht auf Leben "von der Zeugung an" in der Verfassung verankern wollte. Das christlich-konservative Lager hat massiv an Terrain verloren, sogar in den katholischen und besonders konservativen Kantonen AI und VS.

Die Abstimmung vom 9. Februar 2014 hat das Ergebnis von 2002 grosso modo bestätigt. Eine Sensation war die massive Ablehnung der Initiative "Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache" im Kanton Wallis, der 2002 die Fristenregelung noch abgelehnt hatte. Es ist also kein konservativer Trend auszumachen. Möglicherweise wäre die Ablehnung der Initiative, die ein verkappter Angriff auf die Fristenregelung war, noch deutlicher ausgefallen, wenn an diesem Wochenende nicht die eher konservativen StimmbürgerInnen durch die Initiative "gegen Masseneinwanderung" verstärkt mobilisiert worden wären.

JA-Stimmen-Anteil in %
Kt. Fristenre-
gelung
1977
Fristenre-
gelung
2002
NEIN Abtreibungs-finanzierung  ist Privatsache 2014   Initiative
"Recht auf Leben"
1985
Initiative
"Mutter und Kind"
2002
AG 42,7 68,9 63,9   32 18,2
AR 36,3 65 60,2   27,6 19,8
AI 7,4 39,9 49,1   65,3 29,9
BE 50,6 73,5 67,9 24,7 19
BL 59,7 79,8 70,3 19,5 13,5
BS 66,4 81,7 75,4   18,2 15
FR 26,0 71,1 76,3   49,3 18,7
GE 78,7 87,8 86,2   16,8 11,8
GL 41,6 70,8 64,2   30,2 17,9
GR 28,9 63,8 66,3   45,7 22,9
JU1 68,3 79,8   55,8 20,7
LU 25,8 60,1 61,9   49,6 23,5
NE 75,1 85,4 83,8   16,3 13,9
NW 24,1 63,1 60,3   52,9 20,7
OW 13,6 56,3 58,4   61,5 26
SG 27,9 58,8 57,6   48,6 23,8
SH 52,4 67,4 65,0   21,9 22,7
SO 39,3 70 65,3   32,8 17,5
SZ 20,4 57,4 55,7   50,9 25,2
TG 36,9 59,8 59,1   35,1 24,4
TI 49,0 63 67,3   39,8 23,7
UR 19,1 50,7 54,7   54,6 29,9
VD 76,4 85,7 89,1   17 13
VS 17,6 45,9 2 70,8 3   70,1 32,2
ZG 35,3 70,8 66,3   37 16,4
ZH 60,2 77,5 70,1   20,9 14,6

CH
48,3 72,2

69,8

  31 18,3

1 1977 gehörte der Kanton Jura noch zum Kanton Bern
2 2002 Valais romand >53% Ja, Oberwallis 30% Ja zur Fristenregelung
3 2014 Valais romand >76% Nein, Oberwallis 53,5% Nein zur anti-Abtreibungsinitiative

Stimmbeteiligung

1977: 50,4%
1985: 35%
2002:
2014
41,2%
56%

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Abtreibungsgegner