Letzte Aktualisierung:
Schwangerschaftsabbrüche 2008:
Auch im 6. Jahr nach Einführung der Fristenregelung
ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche an Frauen, die in der
Schweiz wohnhaft sind, trotz Bevölkerungswachstum nicht angestiegen.
Der leichte Anstieg der Totalzahl um 200 ist einzig auf den
zunehmenden Abtreibungstourismus aus dem Ausland zurückzuführen.
Ohne Zweifel ist diese positive Entwicklung auf die gute Verfügbarkeit aller Methoden der
Schwangerschaftsverhütung in unserem Land zurückzuführen. Namentlich
kann der rezeptfreie Zugang zur Notfallkontrazeption ("Pille
danach") viele ungewollte Schwangerschaften verhindern. Eine weitere
Senkung der sehr niedrigen Abortrate ist nur mit intensivierter
Präventionsarbeit, insbesondere bei Migrantinnen, und besserer
Unterstützung von Familien und Frauen mit Kindern zu erreichen.
Der unbürokratische Zugang zum Schwangerschaftsabbruch hat es ermöglicht, dass deutlich mehr als die Hälfte aller Abbrüche (57%) in der Schweiz sehr frühzeitig, in den ersten 7 Wochen, mit der "Abtreibungspille" Mifegyne durchgeführt werden. In Zukunft sollte für Abbrüche nach der 7. Woche das niederschwellige und kostengünstige Angebot des chirurgischen Schwangerschaftsabbruchs unter Lokalanästhesie in Spitalambulatorien und Praxen ausgebaut werden.
Anne-Marie Rey
Schwangerschaftsabbruch-Infostelle (ehem. SVSS)
++41 (0)31 911 57 94
arey@svss-uspda.ch